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Arafat.

Es war ein wunderschöner, strahlender Sommertag -

bis um 15.10 Uhr der Anruf kam. 

 

Kurze Zeit später war folgender Artikel in der Regionalzeitung.


Nachruf an einen Kater

Am 13. Juli 2005 wurde unser Kater Arafat totgefahren. Daß so
etwas bei einer freilaufenden Katze passieren kann, war uns
immer klar und wir haben damit gelebt, weil wir ihm ein
„Katzenleben“ geben wollten. Was wir nicht wußten ist,
daß der Fahrer des Autos nicht einmal stehen geblieben ist.
Er wurde von einem Passanten beobachtet.

Arafat hat uns mehr als 9 Jahre begleitet und in dieser Zeit
viel Leid und Freud mitgemacht. Er war immer da und hat
getröstet – allein durch seine Anwesenheit.
Er war ein kleiner Kerl, der niemandem etwas getan hat,
sondern nur Freude in das Leben der Menschen brachte.
Jeder, der ihn kannte, hat ihn geliebt.

Und nun mußte er durch einen Raser sterben, der es noch
nicht einmal für nötig gehalten hat, anzuhalten und zu schauen,
ob er vielleicht verletzt ist und Hilfe braucht. Er wurde überfahren
und liegengelassen,
wie ein Blatt Papier oder ein Karton, der auf der Straße liegt.
Es war ja nur eine Katze.

Unser einziger Trost ist, daß Arafat ein schönes und freies
Katzenleben hatte – bis zu seinem Tod.

       

                                                                

Am 10.4.1996 erblickte Arafat - zusammen mit 6 Geschwistern - das Licht der Welt. Meine Tochter hatte - als es bei ihrer Katze Tiffany soweit war - eine Schublade in ihrer Kommode freigeräumt und mit alten Pullovern und Decken ein Nest gebaut.

Im Alter von 3 Monaten konnte ich ihn dann abholen. Bis dahin hatte ich ihn jeden Tag besucht. Der kleine freche Kerl wurde schnell der Liebling des ganzen Hauses. Er besuchte tagsüber, wenn wir nicht zuhause waren, die Nachbarn und holte sich dort Leckerlis ab.

Als wir später umgezogen sind, ging Arafat problemlos mit uns mit. Er hat nie versucht, auszureißen, sondern blieb treu und brav bei uns. Auch hier hatte er schnell neue Menschenfreunde in der Nachbarschaft gefunden. Obwohl er die Menschen sehr auf Distanz hielt, brauchte er sie doch. Als Schmusekater konnte man ihn wirklich nicht bezeichnen.

Tagsüber durfte Arafat mittels Katzenklappe das Haus verlassen, nachts mußte er zuhause bleiben. Er kam auch - bis auf wenige Male - jeden Abend nachhause. Einmal war er für 2 Tage verschwunden. Wir haben ihn natürlich Tag und Nacht gesucht. Als er wieder auftauchte, stellte sich raus, daß er in einer Duplex-Tiefgarage im unteren Teil gesteckt hat. Damals war er gerade 7 Monate alt.

Am 13. Juni 2005, nachmittags kurz nach 15.00 Uhr, erhielt ich im Büro einen Anruf von meinem Mann, der mir total fassungslos mitteilte, Nachbarn hätten meinen Arafat nachhause gebracht. Er ist überfahren worden. Der Fahrer, der das gemacht hat, blieb noch nicht einmal stehen. Ein Fußgänger hat ihn beobachtet, hat sich aber leider nicht die Autonummer angeschaut.

Ein Ehepaar, das gerade vorbeifuhr, sah meinen Arafat auf der Straße liegen und hielt an. Sie hatten einen Schrank auf dem Anhänger, den sie zum Sperrmüll fahren wollten. Sie haben eine Schublade aus dem Schrank genommen und Arafat da hineingelegt. So wurde er uns gebracht.

Sein Leben begann und endete in einer Schublade.

                                                      

Du wirst immer Deinen Platz in unseren Herzen haben,

mein Zwergenkönig.

  

Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache,
du allein wirst Sterne haben, die lachen können.
Wenn du dich getröstet hast,
wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein, und deine Freunde werden erstaunt sein,
wenn sie sehen, dass du den Himmel anblickst und lachst.
(Antoine de Saint-Exupéry)
 
 
 
 

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